Hollywood in Hechtsheim? Metro-Goldwyn-Mayer oder United Artists haben wohl keinen ihrer Monumentalfilme in dem rheinhessischen Ort gedreht, und doch haben sie, ebenso wie deutsche Heimatfilme, für viele Jahre Abende und sonntägliche Nachmittage in Hechtsheim geprägt. Heute ist fast vergessen, dass ganz in der Nähe der Endhaltestelle der Linie 52 das "Heli" die große, weite (Film-)Welt nach Hechtsheim brachte.
Darüber, über andere längst gewandelte Orte oder aber auch über die Spuren, die Napoleon auf dem Bergfriedhof hinterlassen hat, haben die beiden "Ur-Hexemer" Reinhard Schwarz und Ottmar Schwinn auf Einladung der Mainzer Landtagsabgeordneten Doris Ahnen (SPD) am Dienstag, 12. Mai, bei einem Rundgang durch den Stadtteil erzählt.
Gut 60 Gäste waren der Einladung Ahnens unter dem Titel "Hechtsheims unbekannte Ecken" gefolgt. Über das einst ausgeprägte jüdische Leben und die Synagoge im Stadtteil konnten die Anwesenden dabei ebenso Wissenswertes in Erfahrung bringen wie über den bei Alt und Jung als Treffpunkt beliebten "Dalles", den "Napoleonstein" auf dem Friedhof, die Hechtsheimer Bauernschaft, den "Malerwinkel" mit seinem pittoresken Blick auf die unbeachteten Schönheiten Hechtsheims oder die Zeit im 19. Jahrhundert, in der Hechtsheim als "Maurerdorf" bekannt wurde.
Und so schlängelten sich alteingesessene Hechtsheimerinnen und Hechtsheimer und Bürgerinnen und Bürger, die erst seit einigen Jahren im Stadtteil leben, vom "Dragoner"-Standbild an der Straßenbahn-Endhaltestelle über die Synagogenstraße hinauf zur katholischen Pfarrkirche St.-Pankratius und von dort über das "Eiserne Tor" in der Morschstraße zum Lindenplatz vor der Ortsverwaltung wieder zurück in die Hechtsheimer Ortsmitte. Den gemütlichen Ausklang des Rundgangs bildete der Besuch des Gutsausschanks "Bachhof", in dem bei einem Glas Wein noch ausführlich über das heutige Leben in Hechtsheim gesprochen wurde.