"Wenn du eine Grube gräbst, fällt ein Römerschiff heraus" lautet eine bekannte Liedzeile von Lars Reichow über die Landeshauptstadt Mainz und ihr reiches römisches Erbe. Im Rahmen von Grabungen, die für die Renaturierungsarbeiten im Gonsbachtal - das Land unterstützt diese Maßnahmen im Rahmen der "Aktion Blau Plus" - notwendig geworden waren, sind dabei Ende 2013 römische Funde zu Tage getreten.
Um die Grabungsfunde und ihre historische Bedeutung auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hatte die Mainzer Landtagsabgeordnete Doris Ahnen interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Rundgang "Römische Funde in Gonsenheim" mit Dr. Hans Marg (Initiative Römisches Mainz) ins Gonsbachtal eingeladen.
Rund 300 Gäste waren der Einladung Ahnens gefolgt, um sich bei sommerlichen Temperaturen einen eigenen Überblick über das weitläufige Gelände zu verschaffen. Und so dankte die Abgeordnete in ihrer Begrüßung zunächst dem gastgebenden Gonsenheimer Ortsverein um den Vorsitzenden Hermann Kohler und die beiden Stadträte Christine Zimmer und Martin Kinzelbach für die Unterstützung im Vorfeld und zeigte sich zugleich beeindruckt von der großen Teilnehmerzahl der Veranstaltung. "Mit einem solchen Andrang haben wir nicht gerechnet. Das zeigt das hohe Interesse der Mainzerinnen und Mainzer an der eigenen Geschichte", sagte Ahnen.
In seinem Vortrag ging Dr. Hans Marg anschließend auf die Bedeutung und die Historie des Geländes und seiner freigelegten römischen Funde ein. Sicher sei, so Dr. Marg, dass es sich um eine große Anlage gehandelt haben müsse. Eine Schule für Gladiatoren laute eine Vermutung, jedoch fehle hierfür jeglicher Ansatz für eine Tribüne. Eine Mauer und einige Bodenreste wiesen darüber hinaus auf eine Art Stall hin, ein Ort, an dem Pferde eingeritten worden sein könnten, so Dr. Marg weiter.
Alle Anwesenden waren sich abschließend einig darüber, dass unbedingt weiter an der Illustration und Dokumentation der römischen Funde im Gonsbachtal in Form von Schautafeln gearbeitet werden müsse. "Das wird gelingen", zeigte sich Doris Ahnen optimistisch.