Zuhause in Mainz

Heimat ist für mich dort, wo man sich wohlfühlt, wo man nette Nachbarn hat, mit Freundinnen und Freunden schöne Erlebnisse teilt, einen interessanten Beruf hat und sich für seinen Wohnort und die Region engagiert. Obwohl ich in Trier geboren wurde und diese Stadt bis heute sehr liebe, ist Mainz in mehr als 35 Jahren zu meiner Heimat geworden. Die Bindungen an die Stadt und ihre Menschen sind in dieser Zeit immer enger geworden, vor allem auch seit ich als Abgeordnete die Mainzerinnen und Mainzer im rheinland-pfälzischen Landtag vertreten darf – ununterbrochen seit 2006.

Ich kann mich noch gut an meine ersten Jahre in Mainz erinnern: Im Oktober 1984 bin ich in meine erste Studentinnen-Wohnung am Kaiser-Wilhelm-Ring gezogen. Mainz hatte damals für mich, wie für so viele andere Studierende, einiges zu bieten: die Offenheit der Mainzerinnen und Mainzer gegenüber „Zugereisten“, die kulturellen Angebote vom KUZ über das unterhaus, die alternativen Kneipen wie den damaligen Milestone-Keller in der Hinteren Bleiche, die Weinstuben in der Altstadt wie das Bluhm und der Beichtstuhl, die Straßenfastnacht und die Mainzer Johannisnacht. Oder ganz einfach im Sommer am Rheinufer sitzen, den Wellen zuschauen und über das Leben ein wenig nachsinnen. Und natürlich die Politik: Die Arbeit in der studentischen Selbstverwaltung, das Engagement bei der Mainzer Juso-Hochschulgruppe und der Einsatz für eine SPD, die in Mainz seit Jahrzehnten den Oberbürgermeister stellte und in Rheinland-Pfalz von Landtagswahl zu Landtagswahl der CDU Prozentpunkte abnahm.

So bin ich nach und nach zu einer echten Mainzerin geworden. Deshalb treffen mich andere Mainzerinnen und Mainzer oft am Samstagmorgen auf dem Wochenmarkt mit Abschluss beim Mainzer Marktfrühstück, beim Einkaufsbummel in den kleinen Geschäften in der Innenstadt und in den Stadtteilen. „Support your local hero“, also vor Ort einkaufen – das ist für mich erlebenswert.

Sportinteressierte finden mich manchmal auch bei den Baseballern der Mainz Athletics oder am Mattenrand bei den Ringern des ASV Mainz 88. Und wenn es die Zeit erlaubt, gehe ich gerne auch zu Mainz 05. Während der Fastnachtszeit sind auf jeden Fall die Sitzungen beim Gonsenheimer Carnevalsverein und bei den Mombacher Bohnebeitel gesetzt – ebenso wie im Sommer das Weinfest „Im Kirchenstück“ im Stadtteil Hechtsheim, auf das wir in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie leider gemeinsam verzichten mussten. Auf dem Wirtschaftsweg zwischen den Weinbergen gehe ich gerne spazieren und spätestens bei der Kelter muss man einfach einen Augenblick stehen bleiben: Von keinem anderen Flecken in Mainz gibt es einen schöneren Ausblick zu allen Stadtteilen, die derzeit zu meinem Landtags-Wahlkreis gehören.

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